top of page
Suche

Die Macht der Gefühle: Warum echte Veränderung nur über das Fühlen möglich ist

  • Autorenbild: Sebastian
    Sebastian
  • 9. Apr.
  • 5 Min. Lesezeit

Hast du schon mal gedacht: „Ich weiß doch, woher es kommt, warum ändert sich trotzdem nichts?“


Willkommen im Club der Kopfmenschen. Viele von uns glauben, wenn wir ein Problem nur gut genug verstehen, wird es sich lösen. Doch die Wahrheit ist:


Verstehen reicht nicht.


Denn Veränderung passiert nicht im Kopf.

Sie beginnt im Körper. Und sie geht durch die Gefühle.


Frau hält Hände auf die Brust und fühlt
Studio of Mind - Sebastian Schierhoff

Gefühle – die unterschätzten Veränderungshelfer


Wenn du dich wirklich veränderst, so richtig tief, von innen heraus, dann hat das fast immer mit einem emotionalen Moment zu tun. Vielleicht mit einer Träne, die du dir lange verkniffen hast. Mit einem ehrlichen Gespräch, das dich berührt hat. Oder mit einem Moment völliger Ruhe, in dem du gespürt hast: „Jetzt hat sich etwas verändert.“



Eine persönliche Geschichte

Es ist 2017 ....Ich liege im Bett. Es ist still. Die Dunkelheit hat sich weich über das Zimmer gelegt, nur die Straßenlaterne wirft ein milchiges Licht an die Wand. Der Tag war lang, die Kinder sind endlich eingeschlafen. Und ich liege einfach da – ganz ruhig.


Und plötzlich denke ich daran. Ich rauche nicht mehr. Nicht heute. Nicht gestern. Nicht letzte Woche. Ich weiß gar nicht mehr genau, wann ich aufgehört habe – nur, dass es leicht war. Ungewöhnlich leicht. Keine Entzugserscheinung, kein inneres Ringen, kein Gedanke wie früher: „Jetzt wäre eine gut.“


Früher war das anders. Ich habe oft versucht, aufzuhören. Drei Wochen geschafft. Manchmal sechs. Aber es war immer ein Kampf. Der Kopf war voll mit Ausreden. Der Körper wollte. Und ich wollte auch, aber nie ganz. Nie tief genug.


Doch diesmal… war es einfach anders. Heute weiß ich, warum.


Ich bin wieder klein. Vielleicht fünf oder sechs. Ich liege im Bett in meinem Kinderzimmer. Die Decke ist bunt, meine Kuscheltiere liegen neben mir. Meine Mutter kommt herein, wie jeden Abend, um mir einen Gute-Nacht-Kuss zu geben.


Sie beugt sich zu mir. Ich drehe den Kopf weg. Schaue sie nicht an. Und sage mit ernster Stimme:

„Du bekommst keinen Kuss – du stinkst.“

Sie schaut mich überrascht an. Nicht wütend. Eher getroffen. Aber ich meine es ernst. Ich meine den Geruch nach Rauch, der mir so unangenehm ist.


Ich erinnere mich nicht daran, dass sie in diesem Moment etwas gesagt hat. Aber ich erinnere mich an das Gefühl. Wie still es plötzlich im Raum war und wie sie dann leise das Zimmer verlässt.


Was ich als Kind nicht wusste: Dieser eine Satz hat etwas in ihr verändert. Nicht im Kopf. Sondern im Herzen.


Meine Mutter hat nach diesem Abend nie wieder eine Zigarette angerührt. Von einem Tag auf den anderen. Ein einziger Satz aus dem Mund von mir hat gereicht.

Weil er etwas in ihr berührt hat. Weil er echt war. Weil da keine Diskussion nötig war, kein Plan, kein Ziel. Sondern nur ein Moment voller echter Emotion.


Und jetzt, Jahre später, passiert das Gleiche bei mir. Meine Partnerin hat Kinder wir ziehen zusammen und ohne dass ich es bewusst geplant habe, höre ich einfach auf. Von einem Tag auf den nächsten.


Heute weiß ich: Es war nicht Willenskraft. Es war kein Programm. Es war das Gefühl, das in mir wach wurde. Eine alte Erinnerung. Eine tiefe Verbindung. Ein Satz, den ich nie vergessen habe und der sich in meinem Körper wie eine Wahrheit gespeichert hat.


So schnell kann Veränderung gehen, wenn die Emotion stark genug ist, wenn sie echt ist. Wenn sie dich berührt – nicht im Kopf, sondern im Herzen.


Gefühle können etwas in Bewegung setzen, was der Verstand nie schaffen würde.Manchmal braucht es nur einen Moment. Einen Satz. Einen Blick. Und alles ist anders.



Das liegt daran, dass Gefühle schneller und tiefer wirken als Gedanken.

Unser Verstand mag logisch sein, aber unser Nervensystem ist emotional geprägt.

Ein altes Gefühl, das tief im Körper gespeichert ist, kann tausend neue Gedanken auslösen, aber kein Gedanke der Welt kann dieses Gefühl wegdenken.



Der Kopf analysiert, der Körper erinnert


Wir alle tragen Erfahrungen in uns, die sich im Körper abgelagert haben.

Ein Gefühl von Scham, Wut, Ohnmacht oder Angst, das vielleicht schon Jahre alt ist, aber immer noch aktiv wird, wenn etwas Ähnliches passiert.


Obwohl der Kopf längst sagt: „Ist doch alles gut“, zieht sich der Bauch zusammen, das Herz klopft oder die Kehle wird eng.


Warum?

Weil das Gefühl noch da ist. Und es will nicht verstanden, sondern gefühlt werden.

Stell dir vor, du drückst einen Wasserball unter Wasser. Das geht eine Zeit lang. Mit genug Kraft und Konzentration schaffst du es, ihn unten zu halten.


Aber irgendwann… lässt deine Kraft nach. Du wirst müde. Und der Ball? Er schießt mit voller Wucht zurück an die Oberfläche.


So ist es mit Gefühlen, die du versuchst, wegzudenken.


Du analysierst, reflektierst, verstehst. Du sagst dir: „Ich habe doch die Lösung.“ Aber solange du das Gefühl nur im Kopf bearbeitest, bleibt es im Körper gespeichert, wie der Wasserball unter Wasser. Unsichtbar. Aber präsent. Und eines Tages kommt der Moment, da reicht ein kleiner Auslöser und zack ist alles wieder da.


Wuchtig. Unkontrolliert. Überwältigend.

Der einzige Weg, diesen Kreislauf zu durchbrechen, ist:

Nicht mehr wegdrücken. Sondern fühlen.


Wenn du mutig bist, dem Gefühl Raum gibst und es bewusst durchlebst, verliert es seine Kraft. Dann brauchst du nichts mehr festzuhalten. Und der Wasserball? Der darf einfach oben treiben, leicht, frei, ohne Widerstand.



Mutig fühlen – statt ewig denken


Der erste Schritt, um gespeicherte Gefühle zu befreien, ist nicht, sie sofort aufzulösen –sondern überhaupt erst wieder fühlen zu dürfen.


Viele Menschen haben sich unbewusst angewöhnt, Gefühle zu überspielen. Hinter der Angst steckt oft eine Wut. Hinter der Traurigkeit vielleicht eine Enttäuschung. Oder ein alter Schmerz, den wir gut verpackt und tief im Körper verstaut haben.


Wir denken, wir fühlen, aber oft fühlen wir nur die Oberfläche. Nicht das, was wirklich dahinter liegt. Nicht das, was sich tief drin festgesetzt hat.


Deshalb braucht es zunächst den Mut zur ehrlichen Frage: „Was fühle ich gerade wirklich?“

Und nicht, was ich fühlen sollte oder was logisch wäre. Sondern das, was wirklich da ist.


Erst wenn du beginnst, diesen Gefühlen Raum zu geben, ohne sie zu bewerten, beginnt die

Veränderung. Nicht indem du analysierst, verdrängst oder dich ablenkst –sondern indem du da bist. Mit allem, was in dir ist.


Gefühle, die du bewusst wahrnimmst, dürfen sich bewegen und wenn sie sich bewegen, können sie sich lösen. Mit ihnen verschwinden oft auch die belastenden Gedanken und die körperlichen Spannungen, die sich drumherum aufgebaut haben.

Der einzige Weg, diese gespeicherten Gefühle zu befreien, ist:


Du musst bereit sein, sie mutig zu fühlen.


Nicht wegdrücken, nicht analysieren, nicht optimieren. Sondern fühlen.

Ganz da sein. Mutig durch das durchgehen, was dich innerlich festhält.

Denn Gefühle, die gefühlt werden dürfen, verändern sich. Sie lösen sich.

Und mit ihnen verschwinden oft auch die belastenden Gedanken und körperlichen Verspannungen, die sich drumherum aufgebaut haben.



Veränderung beginnt im Inneren – und geht durch den Körper


Wenn du also das nächste Mal denkst: „Ich hab’s doch verstanden, warum ist es immer noch so schwer?“, dann stell dir eine andere Frage:


„Was fühle ich wirklich?“ Und dann:


Lass es da sein. Ohne Bewertung. Ohne Eile.

Das ist der Beginn echter Veränderung.

Nicht schneller, aber tiefer.

Nicht logisch, aber wahr.

Nicht bequem – aber befreiend.




Fazit: Der Weg raus führt durch das Gefühl


Veränderung, die nur im Kopf stattfindet, bleibt oft Theorie.

Veränderung, die durch das Herz geht, wird zu gelebter Realität.


Denn was du fühlst, kannst du wandeln.

Was du verdrängst, bleibt bestehen.

Was du zulässt, darf heilen.


Also: Sei mutig. Fühle. Und erlaube dir, anders zu sein als gestern.



 

Sebastian Schierhoff
Sebastian Schierhoff

Über den Autor


Ich bin Sebastian,

Gefühls- & Gedankenlotse


Durch jahrelange Selbsterfahrung und intensive Auseinandersetzung mit meinen eigenen Gedanken und Emotionen habe ich gelernt, welche wichtige Rolle die Emotionen dabei spielen.


Meine größte Erkenntnis: Wir haben alles in uns, um uns selbst zu regulieren.


Flexibel Denken und mutig Fühlen – beides wesentliche Bestandteile, die mir dieses jeden Tag bewusst machen.




 


Opmerkingen

Beoordeeld met 0 uit 5 sterren.
Nog geen beoordelingen

Voeg een beoordeling toe

Newsletter

Verpasse keinen Beitrag!

Thanks for submitting!

bottom of page