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Die schwarzen Flecken im Selbst-Coaching: Wann es Zeit für Unterstützung von außen ist

Autorenbild: SebastianSebastian

Aktualisiert: vor 2 Tagen

Einleitung: Warum Selbst-Coaching so wichtig – und doch begrenzt ist

Selbst-Coaching ist eine tolle Sache. Es gibt uns die Möglichkeit, Verantwortung für unser eigenes Leben zu übernehmen, Probleme aktiv anzugehen und persönlich zu wachsen. Ob durch Journaling, Meditation oder das Setzen von Zielen – die Werkzeuge sind vielfältig und oft sehr effektiv. Doch so wunderbar Selbst-Coaching auch sein kann, es hat seine Grenzen.

Selbst Coaching

Ich habe selbst oft erlebt, wie hilfreich es sein kann, sich eigene Ziele zu setzen und sie zu verfolgen. Doch irgendwann bin ich an einen Punkt gekommen, an dem ich merkte, dass ich im Kreis lief. Stell dir vor, du versuchst, dir selbst einen Haarschnitt zu verpassen. Du kannst die Vorderseite super sehen, aber was ist mit dem Hinterkopf? Genau hier kommen die „schwarzen Flecken“ ins Spiel – Bereiche, die wir nicht sehen oder erkennen können, egal wie sehr wir uns anstrengen. Das ist nicht nur frustrierend, sondern kann uns auch davon abhalten, unsere Potenziale voll auszuschöpfen. Lass uns genauer hinschauen, warum diese schwarzen Flecken existieren und wann es sinnvoll ist, sich Hilfe zu holen.


Selbst-Coaching wird oft als der ultimative Weg zur Selbstverwirklichung dargestellt. Doch was passiert, wenn man in einer Schleife von Selbstanalyse festhängt oder blind gegen unsichtbare Hindernisse anrennt? Genau das macht die Betrachtung der Grenzen so wertvoll.


Warum wir nicht alles sehen können: Der blinde Fleck

Unser Gehirn ist ein echtes Wunderwerk, aber es spielt uns auch manchmal Streiche. Es filtert Informationen, um uns nicht zu überfordern, und sorgt dafür, dass wir die Welt durch unsere ganz eigene Brille sehen. Diese Brille basiert auf unseren Erfahrungen, Glaubenssätzen und Emotionen. Das Problem? Sie zeigt uns oft nur das, was wir sehen wollen – oder bereit sind zu sehen.


Ich erinnere mich an eine Phase in meinem Leben, in der ich überzeugt war, nicht gut genug zu sein. Dieser Glaubenssatz schlich sich in meine Entscheidungen, meine Selbstgespräche und sogar in mein Verhalten ein. Vielleicht lehnst du Chancen ab, weil du glaubst, sie nicht verdient zu haben. Solche Muster sind schwer zu erkennen, weil sie sich wie eine zweite Natur anfühlen. Sie sind ein blinder Fleck – und genau hier stößt Selbst-Coaching oft an seine Grenzen.


Manchmal hängen diese blinden Flecken mit tiefen emotionalen Verletzungen zusammen. Vielleicht hast du in der Vergangenheit Kritik erfahren, die dich geprägt hat, und obwohl du denkst, dass du darüber hinweg bist, beeinflusst sie immer noch dein Verhalten. Solche Themen sind besonders schwierig allein zu lösen, weil sie in unserem Unterbewusstsein verborgen sind und uns unbewusst steuern.


Ein weiteres Beispiel aus der Praxis: Vielleicht willst du deine Kommunikationsfähigkeiten verbessern, stellst aber fest, dass du in Konfliktsituationen immer wieder ausweichst. Ich habe genau das erlebt, als ich merkte, dass ich Diskussionen mied, statt meine Meinung klar zu äußern. Du erkennst das Muster, aber nicht die Wurzeln. Genau hier ist der blinde Fleck aktiv.


Typische "schwarze Flecken" im Selbst-Coaching


Es gibt bestimmte Themen, bei denen wir immer wieder an unsere Grenzen stoßen. Hier ein paar Beispiele:


  1. Emotionale Blockaden: Vielleicht spürst du eine ständige Unruhe oder Angst, kannst aber den Auslöser nicht genau benennen. Emotionen können tief verwurzelt sein und oft brauchen wir jemanden, der uns hilft, sie zu entwirren. Ein klassisches Beispiel ist die Angst vor Ablehnung. Du möchtest eine neue Idee präsentieren, aber etwas hält dich zurück – und du weißt nicht genau, warum.


  2. Unbewusste Glaubenssätze: Glaubenssätze wie „Ich muss perfekt sein“ oder „Erfolg ist schwer“ wirken wie unsichtbare Handbremsen. Solche Sätze tauchen häufig erst dann auf, wenn jemand uns gezielt darauf hinweist. Ich erinnere mich daran, wie ein Coach mich fragte: „Was glaubst du, passiert, wenn du einen Fehler machst?“ – und plötzlich wurde mir klar, wie stark dieser Gedanke mein Verhalten beeinflusst.


  3. Alte Denkmuster: Hast du schon mal versucht, ein Problem mit der gleichen Denkweise zu lösen, die es verursacht hat? Genau das passiert oft, wenn wir allein coachen. Wir drehen uns im Kreis, ohne es zu merken. Ein typisches Beispiel: Du willst produktiver sein und versuchst, noch mehr To-Do-Listen zu schreiben, obwohl dich genau das überfordert. Ich habe gelernt, dass ich manchmal weniger planen und mehr loslassen musste, um wirklich voranzukommen.


  4. Zwischenmenschliche Dynamiken: Ein weiterer Aspekt sind sogenannte „blinde Flecken“ in Beziehungen. Vielleicht bist du überzeugt, dass andere dich oft missverstehen oder nicht respektieren, und merkst erst durch Feedback, dass deine Kommunikation unklar ist oder du dich zu defensiv verhältst.


  5. Selbstsabotage: Manchmal stehen wir uns selbst im Weg, ohne es zu merken. Das können Aufschieberitis, übertriebene Selbstkritik oder das Vermeiden von Herausforderungen sein. Diese Muster sind oft tief verwurzelt und schwer allein zu durchbrechen.


 

Wann Hilfe von außen sinnvoll ist


Wie weißt du, dass du allein nicht weiterkommst? Hier sind ein paar Anzeichen:


  • Du kommst immer wieder an den gleichen Punkt: Egal, wie sehr du dich bemühst, du steckst fest. Es fühlt sich an, als würdest du im Kreis laufen.


  • Du bist emotional blockiert: Deine Gefühle überwältigen dich, und du findest keinen klaren Gedanken. Ein Beispiel: Du möchtest ein schwieriges Gespräch führen, aber allein der Gedanke daran bringt dich ins Schwitzen.


  • Du erkennst das Problem, findest aber keine Lösung: Vielleicht weißt du, dass du an deinem Selbstbewusstsein arbeiten musst, aber dir fehlen die Werkzeuge oder die Klarheit, wie du anfangen sollst.


Ein Coach, Therapeut oder Mentor kann dir helfen, diese schwarzen Flecken auszuleuchten. Ich erinnere mich an eine Sitzung, in der mir ein Coach die richtigen Fragen stellte. Plötzlich sah ich mein Problem aus einer völlig neuen Perspektive. Stell dir das wie ein Navigationssystem vor: Du weißt, wohin du möchtest, aber die Umwege und Baustellen sind von oben viel besser sichtbar. Ein guter Coach stellt die richtigen Fragen, die dich zum Nachdenken anregen und neue Perspektiven eröffnen.





10 Fragen, die ein Coach oder Therapeut stellen könnte

Hier sind zehn kraftvolle Fragen, die ein Coach oder Therapeut dir stellen könnte, um deine blinden Flecken zu beleuchten:


  1. Was genau hindert dich daran, dein Ziel zu erreichen?

  2. Welche Überzeugungen hast du über dich selbst, die dich zurückhalten könnten?

  3. Wann hast du dich das letzte Mal erfolgreich gefühlt? Was war anders?

  4. Welche Emotionen vermeidest du bewusst oder unbewusst?

  5. Was würdest du tun, wenn du keine Angst vor Fehlern hättest?

  6. Welche Muster erkennst du in deinen Beziehungen zu anderen Menschen?

  7. Wie sprichst du innerlich mit dir selbst, wenn etwas nicht nach Plan läuft?

  8. Was würdest du tun, wenn du wüsstest, dass dir niemand dabei zuschaut?

  9. Was brauchst du wirklich, um dich in einer schwierigen Situation sicher zu fühlen?

  10. Was ist das Worst-Case-Szenario, das dich abhält, den nächsten Schritt zu gehen?


Ich habe viele dieser Fragen selbst durchdacht und war oft erstaunt, welche Antworten in mir schlummerten. Solche Fragen können dir helfen, tiefere Einsichten zu gewinnen und neue Wege zu finden, mit Herausforderungen umzugehen. Sie zeigen dir, dass du manchmal andere Blickwinkel brauchst, um weiterzukommen.



 


Coaching Menden

Über den Autor


Ich bin Sebastian,

Gefühls- & Gedankenlotse


Durch jahrelange Selbsterfahrung und intensive Auseinandersetzung mit meinen eigenen Gedanken und Emotionen habe ich gelernt, wie wichtig es ist, mehr Klarheit zu finden und Emotionen wirklich zu leben. Mein Fokus liegt dabei auf flexiblem Denken und mutigem Fühlen – beides wesentliche Bestandteile, um das eigene Leben in die gewünschte Richtung zu lenken.


 


Fazit: Wann es Zeit für Unterstützung von außen ist

Selbst-Coaching ist ein fantastisches Werkzeug, um die Verantwortung für dein Leben zu übernehmen und erste Schritte in Richtung persönlicher Entwicklung zu machen. Doch es ist auch wichtig zu erkennen, wann du Unterstützung von außen brauchst. Die Mischung aus Eigenarbeit und professioneller Begleitung kann dir helfen, tiefer zu gehen und auch die schwarzen Flecken auszuleuchten.


Mach dir klar: Die Tatsache, dass wir unsere blinden Flecken nicht allein sehen können, ist keine Schwäche, sondern ein Teil dessen, was uns menschlich macht. Erlaube dir, auch mal Hilfe anzunehmen – und entdecke, wie viel mehr möglich ist, wenn du nicht allein auf deinem Weg bist.


Wenn du merkst, dass du immer wieder an denselben Punkten scheiterst, könnte das genau der richtige Moment sein, Unterstützung zu suchen. Ein Coach oder Mentor kann dir nicht nur helfen, neue Perspektiven zu entdecken, sondern dir auch Werkzeuge an die Hand geben, um langfristig selbstständiger und bewusster mit Herausforderungen umzugehen. Die Erkenntnis, dass wir nicht alles allein schaffen müssen, ist oft der erste Schritt zu einem erfüllteren und erfolgreicheren Leben. Trau dich – es lohnt sich!

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